Wär nicht das Auge sonnenhaft
Wär nicht das Auge sonnenhaft,
Die Sonne könnt es nie erblicken;
Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
Wie könnt uns Göttliches entzücken?(J. W. v. Goethe)
Goethe, Goethe! Mein lieber Freund, muss es nicht auch heissen: Wär nicht die Sonne augenhaft? Wie muss die Welt beschaffen sein, damit sie erkennbar ist?
Die Frage ist, wie Wissen durch Erfahrung gerechtfertigt werden kann; wie Bedeutung und Wahrnehmung zueinander finden?
Das Problem wurde von Donald Davidson formuliert. Er fand, dass Bedeutung nur durch Bedeutung begründet werden könne. Dadurch ergab sich das Dilemma einer „leer“ sich drehenden Phrasendreschmaschine ohne Welthaltigkeit.
John McDowell, soweit ich erinnere, widersprach genau mit Goethes Argument, es gäbe keine Erfahrung, die nicht bereits begrifflich strukturiert sei.
Krise, das ist, wenn Goethe in Pittsburgh begriffen wird.